Impuls vom 1. Dezember

Inneres Ankommen im Advent

Eine geistliche Übung nach ignatianischer Art

Schön, dass Du hier bist und bereit, Dich mit uns auf die Suche nach dem tieferen Sinn der nächsten fünf Wochen zu machen und (neu) zu entdecken, was diese besondere Zeit wirklich ausmachen kann.

Heute machen wir den ersten Schritt auf unserem Weg, Weihnachten entgegen. Zur Einstimmung am heutigen ersten Adventssonntag lade ich Dich ein, Dir an einem ruhigen Ort eine Viertelstunde Zeit zu nehmen und zu reflektieren, wer Du in diesem Augenblick Deines Lebens bist, mit welchen Menschen Du unterwegs bist und was Dich aktuell bewegt. Vielleicht kristallisieren sich aus dieser «Bestandsaufnahme» Sehnsüchte, Wünsche oder Träume in Bezug auf die Advents- und Weihnachtszeit heraus, die Dir helfen, Dich auf Deine ganz eigene Art auf die bevorstehende Zeit auszurichten. Die nachfolgende Meditation stammt von Tobias Zimmermann SJ und wurde im Jesuiten-Magazin Am toten Punkt (Schweiz-Ausgabe 2023-2, S. 22) veröffentlicht. Eine dazugehörige Audiodatei findest Du hier.

HINFÜHRUNG

Such Dir einen Platz, der Dir entspricht und dazu einlädt, bei Dir selbst einzukehren. Atme einige Male durch. Spür in Deinen Körper hinein: Wie ist es, hier zu sitzen / zu stehen / zu liegen? Öffne Deine Augen, Nase, Ohren und Deine Seele ganz bewusst, um mit allen Sinnen alles genau wahrzunehmen. Nimm Dir auch dafür Zeit.

DIE ÜBUNGSSCHRITTE

Schliess die Augen. Werde Dir klar: Du und dieser Ort, Ihr seid nur ein winziger Teil der umgebenden Stadt oder Landschaft, Teil eines Kontinents, Teil der Erde. Versuch Dir vorzustellen, wie es als fremdes Wesen jetzt gerade wäre, aus dem All immer näherkommend diesen blauen Planeten am Rande einer Galaxie in einer entfernten Ecke des Weltalls erstmals anzuschauen. Schau wie zum ersten Mal! Was erfüllt Dein Herz?

Komm langsam näher, nimm Kontinente wahr, Meere, Pflanzen, Tiere, Städte, Lichter … Nimm Dir Zeit. Lass Dich von Dir selbst überraschen, was Du entdeckst. Schau auf die Menschenströme in den Städten, die Völker … Was empfindest Du, während Du all dies so wahrnimmst?

Komm jetzt zu den Orten, wo Du lebst, wenn Du nicht gerade im All unterwegs bist. Wer läuft da über die Strasse und was machen die Leute so? Was bewegt sie? Wen oder was nimmst Du besonders wahr?

SCHLUSSREFLEXION UND GEBET

Öffne die Augen und komm behutsam zurück in Dein Alltagsbewusstsein und in die Wahrnehmung des Ortes, wo Du sitzt. Was klingt in Deinem Innern nach? Vielleicht spürst Du so etwas wie Gottes Gegenwart? Oder Du wünschst Dir jetzt gerade einen Menschen an Deiner Seite, der etwas Besonderes für Dich ist? Was magst Du ihnen jetzt erzählen? Wovon ist Dein Herz voll?

 

Du, Gott des Lebens,
lass uns in dieser Adventszeit in unserem Alltag wach werden,
wach für das, was in uns und um uns geschieht.
Lass uns erkennen und spüren, wo du dich uns schenken willst.
Darum bitten wir dich heute und für alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

(Ernst, Hanspeter, Bitten und Gebete, Texte für den Gottesdienst, Luzern, 1997, S. 16)

 

~ Jasmin