10. Dezember
Hommage an zwei alte Weihnachtslieder
Es ist ein Riss entsprungen
aus einer Wurzel
hart
wo einst die Alten sungen
versinkt
ihr Lied im Grab.
Oh Ankommen,
welchen Weg hast du genommen
dass du dich zwischen
Gehen
und
Bleiben
im Riss verbissen
und trotz Verkrallen
in die Kluft gefallen
bist.
Dort unten: Den Rosengarten totgebissen
und im Wahnsinn
Wurzeln und Erde aufgerissen.
Ankommen, du musst wissen,
der Riss: geht hoch wie tief.
Von oben nach unten franst er alle Ränder aus –
der Riss reisst auch die Himmel auf
sodass herab der Tau uns fliesse,
Oh Erd, schlag aus, oh Erde spriesse!
Sieh! Tau lässt neues Grün entspringen.
Auf seinen Blättern kann Ankommen nach oben schwingen,
aus seinen Dornen beginnen
neue Brücke bauen,
von der Brücke ein letztes Mal
in die Lücke
schauen.
Zwischen
Gehen
und
Bleiben
wächst du hin und her
und wunderst dich
über die Wunden
die du gemacht
und über die Wunder
die vollbracht.
~Silvia