7. Dezember

«Na, das wird schon wieder.»

Dieser oft gehörte Satz ist gut gemeint, er will Anteilnahme ausdrücken. Er vermittelt Hoffnung und Vertrauen.
Und doch steckt in ihm ein Abwarten, ein Stillstand.

Die Menschen im heutigen Evangelium hätten sich damit nicht abspeisen lassen. Ihre Hoffnung und ihr Vertrauen sind so stark, dass sie aktiv werden. Sie versuchen, ihren Beitrag zur Besserung zu leisten und streben nach Heilung. Sie geben nicht auf und finden neue kreative Wege. Das ist es, was sie zur Begegnung mit Jesus, zum Heil führt.

Die Kraft des Glaubens und des Vertrauens drängte sie dazu, sich auf den Weg zu Jesus zu machen. Ein Aufbruch.
«Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen.» Ein Umbruch.

Doch manchmal fehlt uns die Kraft. Manchmal ist der Weg nicht sichtbar. Manchmal liegt keine offensichtliche Lösung bereit. Manchmal schwindet die Hoffnung mit der Zeit. Was dann?

Die Adventszeit lehrt uns, auch in aller Kälte und Dunkelheit, in aller Verzweiflung und allem Stillstand den Glauben zu bewahren.
Er ist es, der uns durch diese Zeit trägt, in der keine sofortige Änderung in Sicht ist. Er ist Bote von Gottes Liebe, die stets zum Leben strebt. Wie eine Kerze – ihr Licht reicht nicht weit und doch ist sie Bote der Helligkeit, sie wärmt nur leicht und doch ist sie Bote der Wärme. Im Kerzenschein ist Zeit, Energie zu tanken für den nächsten Schritt, Vertrauen zu tanken für Veränderung.
Für einen Anbruch – nicht sofort aber sicher bald, zur richtigen Zeit.

«Na, das wird schon wieder.»

~ Simone

Evangelium des Tages

Lk 5, 17-26

Und es geschah eines Tages, als Jesus lehrte, saßen Pharisäer und Gesetzeslehrer dabei; 

sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen.

Und die Kraft des Herrn war mit ihm, sodass er heilen konnte.

Und siehe, Männer brachten auf seinem Bett einen Menschen, der gelähmt war.

Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen.

Weil es ihnen aber wegen der Volksmenge nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach und ließen ihn durch die Ziegel auf dem Bett hinunter in die Mitte vor Jesus hin. Als er ihren Glauben sah, sagte er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.

Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen: Wer ist dieser, der Lästerungen ausspricht? Wer kann Sünden vergeben außer Gott allein? Jesus aber erkannte ihre Gedanken und erwiderte ihnen: Was überlegt ihr in euren Herzen?

Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben! oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

Damit ihr aber erkennt, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten:

Ich sage dir: Steh auf, nimm dein Bett und geh in dein Haus! Und sogleich stand er vor ihren Augen auf, nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging Gott preisend in sein Haus. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht:

Heute haben wir Unglaubliches gesehen. 

© Revidierte Einheitsübersetzung 2016