20. Dezember
Ein ignatianisches Experiment
Was heisst zuhören überhaupt?
Wahrnehmen
Man kann es als rein physikalisches Phänomen verstehen, wo eine Schallwelle über die Luft übertragen und von unseren Rezeptoren im Innenohr wahrgenommen wird. Das Signal wird dann durch unser Hirn interpretiert, sodass wir es als Rauschen, Stimme oder vielleicht sogar als Musik zuordnen können.
Zuzuhören hat aber sicher auch eine geistliche Dimension.
Für mich, geht es im heutigen Evangelium genau um dieses Zuhören.
Interpretieren
Der Engel, als Bote Gottes teilt Maria eine fröhliche Nachricht mit: Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist ihr angekündigt worden! Doch um die Relevanz und Konsequenzen der Nachricht zu verstehen und darauf so zu antworten, wie sie es gemacht hat, muss Maria ganz genau zugehört haben und tiefes Vertrauen gehabt haben. Gott hat mit ihr gesprochen und sie hat zugehört.
Und genauso spricht Gott jeden Tag mit uns. Ich bin davon überzeugt, dass wir im Alltag ständig mit Gott in Verbindung sind und Er mit uns in diversen Formen kommuniziert – Gott spricht uns ganz persönlich an. Sei es durch Mitmenschen, durch die Natur, die Musik oder ganz einfach durch unsere Gefühle, ganz egal welche diese sind. Er ist bei uns und weiss wie es weiter geht.
Ich lade euch ein, genauer hinzuhören, zu lauschen und mit Vertrauen darauf zu achten, wie Gott mit uns redet und uns auf Seine Art seinen Willen mitteilt.
Zuhören und Vertrauen
~Sebastián
Evangelium des Tages
Lk 1, 26-38
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt.
Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüsst, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruss zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird gross sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar gilt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.
Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verliess sie der Engel.
© Revidierte Einheitsübersetzung 2016