Räbeliechtli, Räbeliechtli,
wo gasch hii?
I de dunkle Nacht,
ohni Stärneschii,
do mues mis Liechtli sii.
Räbeliechtli sind geschnitzte Räben, eine Bezeichnung für Herbstrüben, in welche ein Licht gestellt wird, um die Schnitzereien zu erleuchten, ganz ähnlich den geschnitzten Kürbissen. In einigen Kantonen der Schweiz, so auch in den Kantonen Zürich und Aargau, werden Anfang November Räbeliechtli geschnitzt und gemeinsam ein Räbeliechtli-Umzug besucht, der vor allem bei Kindern sehr beliebt ist. Die geschnitzten und beleuchteten Räbeliechtli werden an Stöcker gebunden und dann als Laternen durch die Stadt getragen.
Die Tradition der Räbeliechtli geht bis zu den Kelten zurück. Bevor die Kartoffel ihre Popularität erreichte, waren Räben eines der am häufigsten gegessene Lebensmittel. Die Räbeliechtli wurden zum Feiern der Ernte geschnitzt. Im Mittelalter erhellten die geschnitzten Laternen die Dorfgassen für den Weg zum Abendgottesdienst.
Auch wenn Räben heute als Nahrungsmittel weniger beliebt sind, ist die Tradition der Räbeliechtli geblieben und zählt heute mit zu den beliebtesten Herbstritualen in der Schweiz. Der grösste Räbeliechtli-Umzug findet in Richterswil statt mit 30.000 Räben. Im Jahr 2000 erhielt er sogar einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde.

