akiClassics

Sonntag, 3. März 2024, 11 Uhr, anschliessend apéro riche

aki Hirschengraben 86

freier Eintritt (Kollekte)

 

consolatio

Dein himmlischer Arm zieht uns an

Wie ein Freund an sein Herz;

Die Welt, die uns lächeln sieht,

Sagt sich: «Woher kommt ihnen dieses Glück?»

 

Und die Seele zerfließt im Gebet 

Und unterhält sich mit dem Himmel,

Und die Tränen des Augenlids

Trocknen wie von selbst vor unseren Augen,

 

Wie ein Winterstrahl sie abwischt,

Auf dem Ast oder auf dem Felsen,

Den letzten Regentropfen

Den kein Schatten trocknen konnte.

In diesem Konzert beleuchtet das Duo TASAI Möglichkeiten der Konsolation, sprich des Trostes in künstlerischer Form.

Henry Eccles barocke Sonate spiegelt das Vertraute und Strukturierte wider.
Es folgen zwei Solowerke, eines für Klavier und eines für Kontrabass.

Franz Liszts Consolations für Klavier, welche hier in Auszügen erklingen, sind zentraler Bezugspunkt für dieses Programm. Liszt hat dieses Werk, mutmasslich inspiriert durch Alphonse de Lamartines Gedicht «Une larme, ou Consolation», geschrieben. Dessen finale Zeilen sind zu Beginn des Textes abgedruckt.

Die Sonate für Kontrabass solo von David Elllis spielt mit zwei Motiven in Zwiespalt – das wilde wird von dem immer wiederkehrenden, beruhigenden Motiv besänftigt.

Max Bruchs «Kol Nidrei» verweist auf das jüdische Gebet «Kol Nidre», welches am Vorabend des höchsten jüdischen Feiertags, des Jom Kippur also des Versöhnungstages gebetet  wird.

In seiner Oper «Die Harmonie der Welt» verweist Paul Hindemith auf das Konzept der Sphärenharmonie nach welchem Töne als Abbild der Bewegungen der Himmelskörper geordnet sind. Nur dem Protagonisten dieser Oper, Johannes Kepler, ist es gegeben die allgemeine Disharmonie der Welt durch die Ahnung einer letzten Harmonie auszugleichen. Diese Momente widerstrebender Kräfte machen wir auch in seiner Sonate für Kontrabass und Klavier aus und dergestalt der Prämisse folgt, dass sich Begriffe erst in Spannungsverhältnissen erhellen, weswegen wir sie für dieses Programm ausgewählt haben.

Arvo Pärts «Spiegel im Spiegel» beschliesst das Konzert. Im Kompositionsstil des Tintinnabuli verfasst, nimmt Pärt auf seine mystischen Erfahrungen mit Kirchengesang Bezug und gestaltet so eine zeitentrückte, meditative Atmosphäre.

Programm

Henry Eccles (1675-1745)
Sonate in g-Moll

Franz Liszt (1811-1886)
Auszüge aus Consolations

David Ellis
Sonata

Max Bruch (1838-1920)
Kol Nidre, op. 47

Paul Hindemith (1895-1963)
Sonate für Kontrabass und Klavier

Arvo Pärt (*1935)
Spiegel im Spiegel

Über das Duo TASAI

Heike Schäfer – Kontrabassistin und Musikpädagogin – geboren in der Südpfalz, studierte an der Musikhochschule Freiburg und der Zürcher Hochschule der Künste Kontrabass und Musikpädagogik. Sie konzertierte mit zahlreichen Orchestern, wie dem Bundesjugendorchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und dem Nationaltheater Mannheim. Heike Schäfer erhielt mehrere Stipendien, u.a. von der Deutschen Stiftung Musikleben, der Villa Musica und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Neben ihrer Lehrtätigkeit am Konservatorium Zürich und als Jurorin bei Schweizer Jugendmusikwettbewerben, tritt sie regelmässig mit Orchestern und Kammermusikensembles in der Schweiz auf.

Stefan Kägi – Pianist, Lamellophonvirtuose und passionierter Computer-Musiker – studierte an der Zürcher Hochschule der Künste Klavier, Improvisation, Neue Musik, Jazzklavier und Orgel.

Häufig spielt er improvisierte Musik und tritt als Liedbegleiter auf. Neben seiner Lehrtätigkeit an mehreren Musikschulen arbeitet er bei Neueditionen beim Musikverlag Breitkopf & Härtel mit. Stefan Kägi konzertierte unter anderem in der Tonhalle Zürich, dem LAC in Lugano, dem Münchner Gasteig, der Kaserne Basel, im Hyperlokal Zürich, auf der Limmat und bei zahlreichen Festspielen und Festivals in der Schweiz, Deutschland und Island. Aktuelle Projekte sind die Techno-Band Candytoe, das Duo OHRABLÜATLER und das Duo TASAI.